KANAKERBRAUT
Im Mittelpunkt des Films steht Paul. Er ist 40, macht Gelegenheitsjobs und lebt allein in einer schäbigen Behausung. Sein Anlaufpunkt ist eine harte Trinkerkneipe mit Musikbox und Tanz. Eines Tages lernt er dort Lisa kennen. Lisa lebt allein. Ihr Mann ist auf Montage im Sudan. Paul war verheiratet. Seine Frau ist vor Jahren gegangen.
Kanakerbraut ist ein Film über Sehnsüchte. Er spielt in der Grauzone zwischen Kleinbürgertum und Auflösung.
Paul und Lisa sind von ihren Partnern, an die sie ihre Illusionen hängen, gleich weit entfernt. Doch das stellt zwischen ihnen keine Solidarität her sondern Antagonismen.
Als lakonischer kleiner Milieufilm konzipiert, ist der Film authentisch in den Örtlichkeiten und in der Sprache seiner Helden. Grobes steht unmittelbar neben Zartem, Momente großer Aufrichtigkeit bis an die Grenze des Blasphemischen neben der Einsamkeit des Aneinandervorbeiredens und des Egoismus.
- KANAKERBRAUT
- 1983, 35mm, Fujicolor, 1:1,66,
62 Min., Mono - Darsteller
- Paul: Peter Franke
- Lisa: Brigitte Janner
- Vertreter: Gerhard Olschewski
- Weigert: Nikolaus Dutsch
- Ramona: Steffi Lang
- Günter: Alfred Raschke
- Regie: Uwe Schrader
- Drehbuch: Uwe Schrader, Daniel Dubbe
- Kamera: Klaus Müller-Laue
- Ausstattung: Folker Ansorge, Brigit Gruse-Schrader
- Kostüme: Brigit Gruse-Schrader
- Produktionsleitung: Dieter Kirsten
- Produktion: Uwe Schrader Filmproduktion/DFFB
Deutscher Beitrag der 37. Internationalen Filmfestspiele Cannes 1984
Nominierung „Caméra d′Or”
weitere Festivals: San Francisco, Hof, Florenz, Los Angeles, Edinburgh, Antwerpen, Gent, Toronto, Haifa, Montreal, Chicago, London, Rotterdam, New York u.v.a.
Deutscher Filmpreis 1984 (Beste Regie: Filmband in Gold für Regie).
Prix Georges Sadoul 1984
Prädikat „besonders wertvoll”
FSK-Freigabe ab 16 Jahren